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Web 3.0 gehört allen!

Der Autor ist mit dem Internet aufge­wachsen. Seine Großeltern nicht. Dabei wäre ihr Nutzen aus dem Web 2.0, also dem inter­ak­tiven und multi­me­dialen Internet, für sie mindestens so groß wie für ihn, wenn nicht größer.

Die Abschluss­arbeit erläutert kurz die Beson­der­heiten des Web 3.0 und der deutschen Alters­struktur, quanti­fi­ziert die aktuelle Inter­net­nutzung durch ältere Menschen und zeigt anschließend anhand zahlreicher Beispiele, welche enormen Vorteile die webba­sierte Kommu­ni­kation insbe­sondere im Ruhestand bietet und böte. 

Wann ist der Mensch alt? In Deutschland ab 50, denn die werbe­re­le­vante Zielgruppe endet bei den 49-Jährigen. Und ist die Generation 50+ tatsächlich weniger im Netz unterwegs? Ja, zeigt die Thesis im Detail, aller­dings vor allem die nicht (mehr) Berufs­tä­tigen. Dabei hätte gerade diese Bevöl­ke­rungs­gruppe den größten privaten Nutzen von und viel Zeit für digitale Kommu­ni­kation aller Art. Warum also die Zurück­haltung? Weil drei von vier Befragten schlicht niemanden haben, der ihnen den Umgang mit dem Internet erklärt. Espen­schied verdeut­licht deshalb, wie dieses Grund­problem zu überwinden wäre: Vor allem durch Internet-Paten­schaften wie im bereits erfolg­reich abgeschlos­senen Projekt des Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­riums „Gemeinsam durchs Netz“. Ehren­amt­liche würden ihr techni­sches Wissen weiter­geben, im Gegenzug profi­tierten die neuen Nutzer von den vielfäl­tigen Vorteilen des Web 2.0 und würden ganz nebenbei ihre schier unend­liche Lebens­er­fahrung einem breiten Publikum zur Verfügung stellen – ein Gewinn für alt und jung.

Enorme Vorteile bietet die webba­sierte Kommu­ni­kation insbe­sondere im Ruhestand.

Herr Espen­schied konzen­triert sich auf vier Bereiche, die durch das Internet einfacher würden: Immobi­lität, Mittei­lungs­be­dürf­nisse, Kontakt­pflege und Partner­suche. Je mehr Tätig­keiten ältere Menschen von zuhause aus erledigen können, desto weniger werden sie trotz Immobi­lität vom Rest der Welt isoliert. Je mehr Freizeit­ak­ti­vi­täten und Leiden­schaften sie im Netz teilen, desto aktiver bleiben sie, was bekanntlich den Alterungs­prozess verlangsamt. Je inten­siver sie mit Freunden und Verwandten vernetzt sind, desto weniger verein­samen sie. Und da schließlich über 50 Prozent der Singles in Deutschland 50 Jahre oder älter sind, könnten die allseits boomenden digitalen Partner­ver­mitt­lungen vor allem in diesem Alters­segment enorme Wachs­tums­raten reali­sieren und „Senioren noch einmal die große Liebe ihres Lebens finden“.

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