ehrenamtlich gassi gehen
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Ehrenamtlich gassi gehen

Senioren müssen zukünftig keine Angst mehr haben, ihr Haustier aus finan­zi­ellen oder gesund­heit­lichen Gründen abgeben zu müssen. Das Netzwerk “Senioren und Tiere”, vermittelt Tierpaten an Senioren. Der Bedarf ist groß, zeigte die Gründungsversammlung.

Wir wissen, dass Haustiere für viele Senioren die einzigen Lebens­be­gleiter sind, um die sie sich kümmern und sorgen können”, begründet Monika Piasetzky den Vorstoß auf der Gründungs­ver­an­staltung des Netzwerks gestern in der Lesia-Tierklinik.

Tiere im Haus sind für Senioren eine besondere Aufgabe im eintö­nigen Alltag, geben deshalb Lebensmut und ermög­lichen soziale Kontakte, weil man andere Tierhalter trifft”, erklärte Piasetzky den Besuchern. Doch viele allein­ste­hende Senioren haben wie eine der Besuche­rinnen des Infor­ma­ti­ons­abends Angst, sich ein Tier anzuschaffen, weil sie es in Notsi­tua­tionen nicht versorgen können. Aus dieser Angst heraus würden etliche ältere Menschen auch ein liebge­wor­denes Tier vorzeitig abgeben oder ließen es einschläfern, wenn es krank sei. Denn oft könnten sie die Kosten für eine aufwändige Betreuung nicht tragen. Die Trennung von dem geliebten Tiere belaste die Senioren. Und auch das Tier leide. Als Tierschutz­verein versuche der Verein Stadt­tiere, auch das zu verhindern.

Tierpaten können dem Netzwerk Geld spenden 
“Sobald sich ein Senior bei unserem Netzwerk meldet, stellen wir ihm einen ehren­amt­lichen Tierpaten zur Seite”, erklärt Piasetzky das Prinzip des Netzwerkes in ihrem anschau­lichen Vortrag. Die Tiere sollen möglichst früh durch einfache Aufgaben wie gassi gehen oder Füttern an die ehren­amt­lichen Helfer gewöhnt werden. Sollte sich der Besitzer dann in einer Notfall­si­tuation nicht mehr um das Tier kümmern können, springen die Tierpaten ein. Sie übernehmen dessen Pflege oder nehmen es sogar bei sich zu Hause auf. Doch das ist kein Muss. Tierpaten können dem Netzwerk auch mit Geldspenden helfen, mit denen beispiels­weise Rechnungen für eine Tierbe­handlung beglichen werden könnten. Piasetzky hofft, dass sich viele Menschen, die etwas Gutes tun wollten, beim Netzwerk melden.

Sobald sich ein Senior bei unserem Netzwerk meldet, stellen wir ihm einen ehren­amt­lichen Tierpaten zur Seite.

Mit diesem Angebot füllt das Netzwerk eine große Lücke, bestä­tigten etliche Besucher. “Wenn ältere Menschen plötzlich krank werden, habe ich mich sogar selbst um deren Tiere gekümmert”, berichtete der Arzt Claudius Löns. Der Palliativ-Mediziner betreut schwer­kranke Menschen und weiß, wie wichtig der Umgang mit Tieren für das Wohlbe­finden sein kann. Ähnliche Erfah­rungen hat auch die Caritas in ihren Heimen und Zentren gemacht. “Ein profes­sio­nelles Netzwerk fehlt, wir werden gerne zusam­men­ar­beiten”, sagte Rainer Schlag­hecken, bei der Caritas für die Alten­pflege verant­wortlich. Vertreter von Senioren-Organi­sa­tionen wie die Keyworker begrüßten die Initiative und konnten sich vorstellen, dass aktive Senioren auch als Paten helfen. Für die ehren­amt­lichen Mitar­beiter will auch die Ex-Venetia Rebecca Franken­hauser, die Schirm­herrin des Vereins Stadt­tiere ist, vor allem im Brauchtum werben.

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Haupt­amt­liche Mitar­beiter sind nötig
Während die Paten selbst ehren­amtlich arbeiten, sind nach Ansicht von Piasetzky für die Steuerung des Netzwerkes haupt­amt­liche Mitar­beiter nötig: “Sie sind verant­wortlich für die Organi­sation, müssen hilfe­su­chende Senioren und Paten zusam­men­führen und Termine koordi­nieren.” Die Verwaltung der relevanten Daten per Computer sei ihre Aufgabe ebenso wie die Kontakt­pflege zu Arztpraxen und Pflege­diensten. Das nötige Geld dafür hofft Piasetzky von Sponsoren zu bekommen. Eine Stiftung habe sich bereits bei ihr gemeldet und Unter­stützung zu gesagt. Und auch die Ergo-Versi­cherung prüfe Möglich­keiten zu helfen, weil sie aus ihrem Geschäfts­be­reichen her die Proble­matik kenne, erklärte Ulf Lindermann, Bezirks­leiter der Ergo, auf dem Informationsabend.

→ Quelle: rponline​.de

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