Fernweh

Arrosto di maiale

In Rom war ich auch schon mal, einen Tag. Und das kam so. Im Juli 2005 kommt Jürgen vorbei und nimmt mir das Versprechen ab, den 8. Dezember gleichen Jahres komplett frei zu halten. Na klar mache ich das, wobei ich selten langfristige Pläne habe.

Ich war für diesen Tag einge­laden – nach Rom. In Zeiten, in denen es möglich ist, für 19 Euro weiß der Geier wohin zu fliegen, wobei einen die Flugscham schon erdrücken kann, sind Kurz-Reisen erschwinglich geworden. Alle Fluglinien haben europäische Städte im Programm, wenn man aufpasst und langfristig bucht, treiben versteckte Gebühren den Flugpreis nicht auf das Doppelte. 

Um etwa 3:30 saßen wir im Bus zum Flughafen Mit ganz kleinen Augen, um 8:00 Uhr waren wir in der Innen­stadt, Statione Centrale RomaTermini. Die Metro brachte uns zum Castel Sant Angelo, (Engelsburg), Station Lepanto und den Rest des Tages waren wir weitgehend zu Fuß unterwegs.

Ich befürchte, wir Kubaner werden die verblei­benden Jahre dieses Jahrhun­derts damit verbringen, ihn (Fidel Castro) zu verur­teilen oder zu rechtfertigen.Die Engelsburg und die zehn Engel auf der Ponte S. Angelo leuch­teten im knall­blauen Himmel Die meisten Römer und der Tevere schliefen noch, die stille Via della Conci­lia­zione präsen­tierte sich beein­dru­ckend prachtvoll. Um halb zehn, angekommen bei San Pietro, war dann schon etwas mehr los, da Papst Benedikt eine Morgen­an­dacht hielt. Ja, wir haben auch den Papst gesehen, life, ganz klein, ganz weit vorne im Dom, hinter einem Menschenmeer.

Dieser eine Tag hat mich gepackt, was für ein tolles Geschenk – von Rom muss und will ich mehr haben, mehr wissen.

Was macht man einen Tag in Rom?
Wir haben uns rumge­trieben, treiben lassen durch Gässchen, Straßen, Höfe, waren auf dem deutschen Friedhof, Campo Santo Teutonico, direkt neben dem Petersdom, eine erste Pause hatten wir am Campo de Fiori, mit Kaffe in der Sonne auf der Piazza Farnese. Wir sahen das Pantheon, den Elefanten-Obelisk, Fontana die Trevi und vom Kapitol, dem kleinsten der sieben Hügel Roms schauten wir über die Stadt.

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Auf der Piazza Navona
Vor Berninis gigan­ti­schem Vier-Ströme-Brunnen hatten wir Hunger. Der Tag in Rom war fast zu Ende und im Getriebe des dort statt­fin­denden Weihnachts­markt taten sich köstlichste Welten auf. Panini, belegte Brötchen war jetzt genau das richtige, aus dem reich­hal­tigen Angebot nahmen wir Wildschwein­braten – Panini mit Bernini im dunkelblau der Dämmerung, liebevoll und lächelnd bereitet von unserer „Mama Roma“. Für Einkäufe blieb wenig Zeit, obwohl mich das Sortiment der Devotio­nalien-Stände schon beein­druckte, vor allem eine „Maria zum Aufschrauben“ für abgefülltes Weihwasser, aber aus einem kleinen, duftenden Parfüm-Laden habe ich Rosenöl-Essenz, über Monate brachte mich der Duft in diesen Tag Rom zurück.

Ich habe Rom gesehen und bin nicht gestorben
Weil ich irgendwann, mit mehr Zeit, diese Stadt sehen möchte. Dieser eine Tag hat mich gepackt, was für ein tolles Geschenk – von Rom muss und will ich mehr haben, mehr wissen. Rom lohnt sich immer Im Netz gibt es jede Menge Infor­ma­tionen. Auf allen Europäi­schen Flughäfen finden Sie Touristen-Infor­ma­tionen. Dort bekommen Sie kleine Stadt­pläne, man erklärt Ihnen, wie Sie günstig in die Stadt fahren und eine Auswahl von Hotels in jeder Preis­klasse gibt es auch. Mit Englisch können Sie sich weitgehend überall verstän­digen und die Römer sind meist hilfs­bereit und freundlich. Wer es dennoch mit Italie­nisch versuchen möchte, ohne große Vorkennt­nisse, kommt mit Kauder­welsch-Italie­nisch witzig und gut weiter.

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